Gender Spielzeug

Jungs sollen sich mit komplizierter Technik und Mädchen mit ihrem hübschen Aussehen auseinandersetzen. So sehen es große Hersteller vor. Experten warnen vor den Folgen.

Wer einen Fuß in große Spielwarengeschäfte setzt, dem ist sofort klar welche Ecke für welches Geschlecht gedacht ist. In der rosa Plüschecke findet man vom goldenen Einhorn bis zu Bausteinen in Prinzessinnenaufmachung, so gut wie alles. Die düster gehaltene Ecke mit Lichtschwertern, Aktionsfiguren und Weltabenteuern ist den Jungen gewidmet.

Die Aufmachung und Farben alleine sind nicht das Besorgniserregende daran, sondern ihre Bedeutung. Aus Sicht der Geschlechterforschung, sind Zuordnung und Bedeutung, mit der das Spielzeug aufgeladen ist, bedenklich.

Spielzeug für Jungen sind Eigenschaften wie wild, aktiv und mutig zuzuschreiben. Hingegen Spielzeug für Mädchen ist süß, dekorativ und niedlich. Während Jungs heldenhaft Kämpfe als Ritter oder Polizisten bestehen und Abenteuer als Feuerwehrmänner bestreiten, werden für Mädchen Beautysalons, Puppenköpfe und leicht bekleidete Shoppingpuppen zum Verschönern bereitgestellt.

Somit wird ein Bild in den Köpfen der Kinder erzeugt, wie ein Mädchen und ein Junge zu sein haben. Die Eigenschaften führen dann letztlich zu Zukunftsmodellen: Das Mädchen, das sich mit ihrem Aussehen beschäftigt und der Junge, der sich für Technik interessiert. Diese Denkweise erinnert an das 50er Ideal, was männlich und was weiblich ist.

Gendermarketing

Die Idee des geschlechterspezifischen Spielzeugs entsprang nicht zufällig. Sie ist auf das Gendermarketing zurückzuführen, welches seit über 15 Jahren stark zunimmt. Die Geburtenrate geht zurück, der Umsatz soll gesteigert werden.

Hier macht es Sinn, wenn Spielsachen nicht wie früher von Generation zu Generation weitergegeben werden können. Es wäre schließlich heute undenkbar, wenn der kleine Bruder mit dem rosa Fahrrad der großen Schwester fahren würde.

Die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen

Ob Kinder - Mädchen wie Jungen - gerne mit Puppen spielen und wie sie mit den Puppen umgehen, hängt nicht zuletzt vom vorgelebten Verhalten ihrer Bezugspersonen ab.

Spielinteressen von Kindern sind genauso unterschiedlich wie andere Vorlieben, Abneigungen beim Sport, in der Musik, beim Lesen. Es wäre falsch beispielsweise die Liebe der Tochter zu ihren Puppen als Rollenfixierung zu unterdrücken oder dem Sohn eine Puppe aufzudrängen.

Kindern in ihre Geschlechterrolle oder sie bewusst in die gegensetzte Rolle zu drängen ist beides gleich schlecht. Wenn man Bedürfnisse und Vorlieben beobachtet und sie ernst nimmt, ist man am richtigen Weg.

Tipp: Mein persönlicher Tipp ist genderneutrales Spielzeug. Damit ist man immer auf der sicheren Seite! ;) 

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