Schultüte - Verkaufsschmäh oder alter Brauch

Die Schultüte gehört nicht zu den neuen Erfindungen der Wirtschaft, die Eltern zur Kassa bitten, wie böse Zungen behaupten. Schon etwas früher um 1810 wurde in Sachsen verkündet, dass „kleinen Menschen der erste Abschied vom Elternhaus mit einer „Zuggodühde“ versüßt wurde“.

Woher kommt denn eigentlich der Brauch der Schultüte?

Nach allem was man weiß, stammt der Brauch aus Deutschland und hat seine Wurzeln im Osten. Hauptverbreitung waren die Gebiete Thüringen und Anhalt. Das Brauchtum der Schultüte verbreitete sich allmählich in ganz Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Als es zu Anfang dort schon üblich war die Schulneulinge mit dem süßen Pappkegel auszustatten, hatten die Erstklässler in anderen Regionen allenfalls ein süßes Brötchen, einen Apfel oder eine Tafel Schokolade zum Schulanfang erhalten.

Damals verstand man die Schultüte als süßes Trostpflaster für den beginnenden geregelten Alltag. Gleichzeitig wurde der große Tag und der Anfang eines großen Lebensabschnitts gefeiert. Inhalte der Schultüte waren größtenteils Süßigkeiten vom Konditor.

Der Vorläufer der Schultüte war die Brezel. Man erzählte den Schulanfängern, dass am Dachboden oder im Keller der Schule ein Brezelbaum stünde, auf dem Brezel wachsen würden. Der Lehrer verteilte ein bis zwei Brezel jeden Tag nach dem Unterricht. Spätestens zwei Wochen später war der Brezelbaum leer gepflückt.

Anfänglich wurde der „Brezel Baum“ von der Gemeinde finanziert, später wurden die Eltern zur Kasse gebeten. Im Laufe der Zeit schenkten die Eltern dann statt der Brezel Süßigkeiten in Tüten. So entstand auch der Kinderbuch Klassiker „Der Zuckerbaum“ von Albert Sixtus: Knecht Ruprecht schenkt Zwergen eine Wunderzwiebel. Daraus wächst der Zuckerbaum. Die Zwerge ernten den Baum und bringen die Zuckertüten zu den Schulanfängern.

Warum braucht mein Kind eine Schultüte?

Ganz offensichtlich versüßt der bunte Kegel den Schulbeginn eines jeden Erstklässlers. Der schon 200 Jahre alte Brauch hat auch unserer Meinung nach Berechtigung.

Jeder Übertritt in einen neuen Lebensabschnitt ist geprägt von Unsicherheiten, nicht nur für Erwachsene. Vielleicht hilft es deinem Kind in dieser sensiblen Phase auch äußerlich „Etwas zum Anhalten“ dabei zu haben.

Der Schulbeginn ist sowieso bei vielen ein heikles Thema. In den meisten Fällen kennen sich die Schüler untereinander noch nicht und Freundschaften müssen erst geschlossen werden. Wenn dein Kind als einziges keine Schultüte bekommen hat, fühlt es sich möglicherweise nicht dazugehörig und der Start fällt schon mal schwerer.

Damit die Schultüte nicht nur voller Süßigkeiten ist, sondern etwas Sinnvolles zum Spielen beinhaltet, haben wir dir hier ein paar Ideen in einer neuen Kategorie zusammengefasst >> Schultüte <<.

 

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